Jetzt anmelden: 10-teiliger interaktiver Online-Kurs „Geld & Demokratie“ mit Christian Felber startet am 15. Februar

Bringen wir das Finanzsystem auf Gemeinwohl-Kurs!

* was hat Geld mit Demokratie zu tun?
* welche Bereiche unseres Lebens werden durch das Finanzsystem beeinflusst?
* was hat es damit zu tun, dass Reiche immer reicher werden und Arme ärmer?
* ist es für mich als kleine Sparer*in ein Nachteil, wenn die Zinsen niedrig sind?
* ist Vollgeld die Lösung?
* was geschieht mit meinen Beiträgen zur betrieblichen Pensionsvorsorge?
* wie nachhaltig veranlagt meine private Zusatzkrankenversicherung?

Darüber, und über viele andere Fragen über Geld kannst du gemeinsam mit dem Publizisten, vielfachen Buchautor und Initiator der Gemeinwohl-Ökonomie und unserer Genossenschaft für Gemeinwohl, Christian Felber, in unserem neuen Online-Kompaktkurs „Geld und Demokratie“ lernen. Bringen wir das Finanzsystem auf Gemeinwohl-Kurs!

Dieser Kurs ist perfekt für dich, wenn du…
• das Geld- und Finanzsystems besser verstehen willst.
• Empfehlungen suchst für deinen Umgang mit Geld.
• Beispiele für alternatives Wirtschaften kennen lernen willst.

Videodreh für den Online-Kurs – Foto: Genossenschaft für Gemeinwohl

Christian Felber freut sich sehr, seine über die Jahrzehnte erarbeiteten Grundlagen und Erkenntnisse, Lösungen und Praxisbeispiele von unserem Akademie-Wohnzimmer aus mit dir zu teilen. Aufbereitet als Online-Kompaktkurs besteht jedes der 10 wöchentlichen Module aus einer professionell produzierten Videolektion, einer interaktiven Livediskussion mit Christian per Videokonferenz und einem moderierten Community-Call, wo du dich in einer Gruppe Gleichgesinnter austauschen kannst. Begleitend gibt es ein moderiertes Gruppenforum, Vertiefungs-Aufgaben sowie eine digitale Landkarte, über die du dich bei Bedarf mit Menschen aus deiner Region vernetzen kannst.

Kooperationspartner der Akademie Gemeinwohl für diesen Online-Kompaktkurs ist pioneers of change, eine bemerkenswerte Wandel-Community im deutschsprachigen Raum.

Der Online-Kompaktkurs startet am Montag den 15. Februar mit dem ersten Live-Call. Alle Informationen zu Terminen, Modulinhalten, Kosten und zur Anmeldung findest du auf der Kursseite.

Alle Infos zum Online-Kompaktkurs  

 

Meine 4 konkreten Geld-Tipps zu Weihnachten

„Bei Geld kann die Freundschaft beginnen!“ 

Geld bietet den einfachsten und größten Hebel für den notwendigen Wandel hin zu einem gemeinwohl-orientierten Wirtschaften. Warum?
Weil jeder Mensch täglich durch sein Konsum- und Geldverhalten entscheidet, ob es zerstörerisch oder dienend und sinnstiftend wirken wird.

Hier meine 4 konkreten Geld-Tipps zu Weihnachten, um jetzt gleich auch ins Tun zu kommen:

  1. Kaufen Sie ein „Klima-Retter-Kit“ von Oxfam
  2. Kaufen Sie Gutscheine von kleinen Läden, die Ihnen am Herzen liegen und schenken Sie diesen Liquidität und Vertrauen, das sie gerade jetzt in der Krise so notwendig brauchen …
  3. Überlegen Sie, wo Sie das Prinzip „Lasst uns über Geld reden und damit Freundschaft beginnen!“ in Ihrem Verwandten-, Freundes- und Bekanntenkreis umsetzen könnten …
  4. Laden Sie diese Menschen auch ein, bei der Genossenschaft für Gemeinwohl Mitglied zu werden und so jene Plattform zu stärken, auf der wir einander mit unseren werteorientierten Geld-Anliegen konstruktiv begegnen!

Genossenschaft für Gemeinwohl – Mitgliederbetreuer Franz Galler vor den Vorhang

Franz Galler im Interview mit Anna Erber von der Genossenschaft für Gemeinwohl


Franz, du hast dich in deinem Leben schon viel und bewusst mit dem Thema Geld beschäftigt. Wie kam es dazu?

Seit meiner Bankkaufmann-Lehrzeit in einer kleinen Genossenschaftsbank im Berchtesgadener Land vor über 40 Jahren spielt  das Thema Geld in meinem Leben eine zentrale Rolle. Die klassische Bankwelt enttäuschte mich zwei Mal schwer, einmal 2002, als ich als erfolgreicher Vermögensberater völlig überraschend mit 1.200 Kolleg*innen gekündigt wurde. Unsere 360.000 Kund*innen wurden ohne deren Zustimmung dem Mutterinstitut einverleibt, weil sie in der Tochter nicht die geforderten 15 % (!) Eigenkapitalrendite brachten. Der zweite Tiefschlag folgte 2011, als die Deutsche Bank die Postbank übernahm, für die ich zu dieser Zeit als mobiler Vermögensberater arbeitete. Ich wurde wieder “eingespart”, sprich hinausgeworfen.

Zu dieser Zeit hatte ich allerdings schon radikal umgedacht und bei reduzierter Arbeitszeit viel Energie in alternative Projekte gesteckt. Das waren aufregende Jahre: Ich gründete einen privaten Tauschring und einen Unternehmens-Tauschring (Barterring), initiierte das Regiogeld Sterntaler, konzipierte das 3-Schalen-Modell, entwickelte einen Hochschul-Zertifikatskurs, gründete die erste Sozialgenossenschaft Bayerns, rettete einen Dorfladen, baute Permakultur-Gärten, finanzierte PV-Anlagen, hielt Hunderte von Vorträgen und, und, und … Ich lebte sehr intensiv in zwei Welten – der des Bankers und der des Visionärs. Bis ich erfahren musste, dass (wie leider viel zu oft) Ehrenamt mit Selbstausbeutung einhergehen kann. Ich hatte meine Familie und mich selbst vernachlässigt, es kam zur Trennung, ich schlitterte in ein Burn-out.

Aber wenn man ganz unten ist, dann geht´s auch wieder aufwärts :)

Meine Kund*innen hielten weiter zu mir, und ich machte mich komplett selbständig ohne Banken-Anbindung. Ich lernte meine jetzige Frau Karin kennen, wir eröffneten das Zallis Naturkost Café mit Bioladen und Waldviertler Schuhen. Das „Zallis“ wurde zur Umsetzungszentrale für meine alternativen Geldideen – als Akzeptanzstelle für eurogedecktes Regiogeld (Sterntaler & Chiemgauer), dienstleistungsgedecktes Buchgeld (Talente) und mit eigenem Photovoltaik-Crowdfunding sowie einem Stammkunden-Bonusprogramm auf Gutscheinbasis. Zum 5-jährigen Jubiläum vom „Zallis“ luden wir Christian Felber zu einem Vortrag ein. Die gelungene Veranstaltung mit 340 Besuchern war die Geburtsstunde der Gemeinwohl-Region Südostbayern, für die ich drei Jahre lang als Koordinator fungieren durfte.

2018 beendete ich meine Vermögensberater-Tätigkeit komplett und verließ damit die „alte Bankenwelt“. Im Frühjahr 2018 kam ich dann zur Genossenschaft für Gemeinwohl.

Ganz schön bewegt! Was ist nun der konkrete Fokus deiner Arbeit für die Genossenschaft für Gemeinwohl?

Ich bin hier nun persönlicher Ansprechpartner für Genossenschaftsmitglieder, die einen größeren Finanzierungsbedarf haben und diesen über unser gemeinwohlorientiertes Crowdfunding (ab € 150.000) oder einen Kredit mit Umweltgarantie vom Umweltcenter der Raiffeisenbank Gunskirchen (ab € 100.000) umsetzen wollen.

Geld spielt für mich beim Umbau hin zu einem gemeinwohlorientierten Wirtschaftssystem DIE zentrale Rolle. Es bietet den einfachsten und größten Hebel für den notwendigen Wandel. Jeder Mensch entscheidet täglich durch sein Konsum- und Geldverhalten, ob es zerstörerisch oder dienend und sinnstiftend wirken wird. In den letzten Jahren sind immer mehr Menschen dazu bereit, für zumindest einen Teil ihres anlagebereiten Geldes auf Rendite zu verzichten – wenn ihr Geld dorthin fließt, wo es Gutes tut. Das Gemeinwohl-(Spar-)Konto ist dafür ein wunderschönes Beispiel, denn durch die Umweltgarantie weiß ich mit absoluter Sicherheit, dass meine Einlagen in selber Höhe nur in gemeinwohlorientierte Kredite fließen.

Großen Nachholbedarf gibt es noch auf der Finanzierungsseite! Privatpersonen und Unternehmen bauen und sanieren immer mehr ökologisch, schaffen erneuerbare Energiequellen, investieren in Recycling, ökologische Abfallwirtschaft oder Energie-Effizienz, betreiben gemeinschaftlichen Wohnbau usw. – finanzieren dann aber mitunter möglichst kostengünstig bei Großbanken oder übers Internet. Aber auch die Finanzierung sollte gemeinwohlorientiert sein – wie eben durch einen Bankkredit mit Umweltgarantie oder ein Crowdfunding unserer Genossenschaft für Gemeinwohl.

Dein Wort in Gottes Ohr :) Wozu möchtest du Menschen einladen, Franz? Konkret im Rahmen deiner Tätigkeit, aber auch ganz allgemein?

Es gibt zwei bekannte Sprichwörter, die jede*r kennt: „Über Geld spricht man nicht!“ und „Bei Geld hört die Freundschaft auf!“ Ich möchte die Menschen einladen, es genau andersrum zu machen! Lasst uns über Geld sprechen, und zwar darüber, wie Geld Gutes tun und wie bei Geld die Freundschaft beginnen kann!

Hier meine 4 konkreten Geld-Tipps zu Weihnachten, um jetzt gleich auch ins Tun zu kommen:

  1. Kaufen Sie ein „Klima-Retter-Kit“ von Oxfam
  2. Kaufen Sie Gutscheine von kleinen Läden, die Ihnen am Herzen liegen und schenken Sie diesen Liquidität und Vertrauen, das sie gerade jetzt in der Krise so notwendig brauchen …
  3. Überlegen Sie, wo Sie das Prinzip „Lasst uns über Geld reden und damit Freundschaft beginnen!“ in Ihrem Verwandten-, Freundes- und Bekanntenkreis umsetzen könnten …
  4. Laden Sie diese Menschen auch ein, bei der Genossenschaft für Gemeinwohl Mitglied zu werden und so jene Plattform zu stärken, auf der wir einander mit unseren werteorientierten Geld-Anliegen konstruktiv begegnen!

Herzliche Grüße
Franz Galler

Kontakt:
pooc.lhowniemegnull@rellag.znarf
+49 176 631 188 11

 

 

 

Fünf wichtige Aspekte des Geldes, die vielen Menschen so nicht klar sind!

Salzburger Kooperationspartner luden ein – 70 online-Zuhörer waren begeistert!
Foto: Fotalia
In Kooperation mit dem Bildungszentrum St. Virgil, arbeitplus Salzburg und der GWÖ-Regionalgruppe Salzburg veranstaltet die Akademie für Gemeinwohl  drei Veranstaltungen zum Thema Geld und Gemeinwohl.

Foto: GfG
Bei der ersten Veranstaltung Ende November referierte Günter Grzega über die Frage, was ein gemeinwohlorientiertes Geld- und Finanzsystem ausmachen würde.
Die Finanzmärkte sind nach wie vor eine Bedrohung für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Stabilität. Welcher Ordnungsrahmen müsste für Kreditinstitute und Finanzmärkte geschaffen werden? Und ganz grundsätzlich: Wie funktioniert der Geldkreislauf der Notenbanken? Welche Rolle spielen Banken und Sparkassen? Wie wird sich die aktuelle Covid-19-Krise auswirken?

Lesen Sie hier im Nachbericht G. Grezgas Antworten auf spannende Fragen aus dem Teilnehmer*innen-Kreis, so z.B. warum
* … es einen Schuldenschnitt nur mit einen gleichzeitigen Vermögensschnitt geben kann
* … Privatpersonen einen gewichtigen Anteil an der ungleichen Vermögensverteilung haben
* … Steuern wichtigere Aufgaben als zur Finanzierung der Staatsfinanzen haben
* … es falsch ist zu glauben, dass Sparguthaben von Banken als Kredite vergeben werden
* … eine vollständige Rückzahlung der Staatsschulden nicht erstrebenswert ist.

Hier geht´s zur Anmeldung für die nächsten beiden Termine der geförderten Veranstaltungsreihe:
„Die Finanzmärkte und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft“: Vortrag und Diskussion mit Prof.in Elisabeth Springler am 14.1.2021
„Espresso Cooperativo“: Vortrag und Diskussion mit Christian Pomper am 19.2.2021

Regional & Nachhaltig Investieren

Veranstaltung im KBW Traunstein kommt bei Besuchern bestens an

v.l.n.r.: David Schmidtner, Pascal Lang, Sabine Lehner, Christian Gelleri, Hermann Hofstetter

Gemeinwohl praktisch umsetzen
Im Rahmen des Infoabends „Nachhaltig & Regional Investieren“ wurden am 10. Oktober im Katholischen Bildungswerk Traunstein fünf konkrete, nachhaltige Investitionsmöglichkeiten aus unserer Region vorgestellt.

In der Ausschreibung zur Veranstaltung hatte es geheißen:
* Sie wollen Ihr Geld ethisch, sozial und ökologisch richtig investieren?
* Sie wollen wissen, was ihr Geld „tut“ bzw. verhindern, dass sie damit nicht die Kernenergie, Chlorchemie, Gentechnik, Raubbau, Tierversuche, Rüstungsgüter, Diskriminierung und Kinderarbeit unterstützen?

 
Die BesucherInnen gaben der Veranstaltung um Organisator und Koordinator der Gemeinwohl-Regionalgruppe Südostbayern, Franz Galler, Bestnoten (s. unten die einzelnen feedbacks) und wünschen sich eine Fortführung dieser Veranstaltungsreihe.

Gemeinwohl & Kapital haben in der Bayerischen Verfassung ein starkes Fundament, die wirtschaftliche Umsetzung über Genossenschaften wird ausdrücklich gefördert!

Es präsentierten sich:

* die Bürgerenergie Chiemgau eG durch Vorstandsvorsitzenden David Schmidtner
* die EGIS EnergieGenossenschaft Inn-Salzach eG durch Vorstandsvorsitzenden Pascal Lang
* die erste ethische Bank Österreichs – die „Bank für Gemeinwohl“ durch Sabine Lehner, Leiterin des Regionalbüro Salzburg
* die „Regios eG – Geld für die Region“ durch Vorstandsvorsitzenden Christian Gelleri
* die „Tagwerk Genossenschaft eG – Unsere Bio Nachbarn“ durch Vorstand Hermann Hofstetter vom Förderverein


Nur positives Feedback, das uns nach der Veranstaltung erreichte:

„Danke für die hochinteressante Veranstaltung zum nachhaltigen und regionalen Investieren im KBW Traunstein gestern! Es war eine geballte Ladung an Information, aber auch kurzweilig und breit gestreut. Auf so eine Veranstaltung habe ich lange gewartet. Ich denke, es könnten sich noch mehr Projekte finden lassen, von denen nur wenige wissen, die aber für viele interessant sein können. Bitte mehr davon!
Erste Schritte für ganz konkrete Beteiligung an ein oder zwei der vorgestellten Angebote habe ich bereits eingeleitet. Das gute Gefühl über den künftigen Verbleib des Geldes breitet sich bereits aus, und es wird nicht lange dauern, bis ich, diesmal regional, wieder zur Genossin werden darf!“

Elisabeth

„5 sehr interessante, 5 sehr wichtige, 5 absolut unterstützenswerte Projekte.
Vielen dank für diese gelungene Veranstaltung, an einem Abend 5 highlights. Weiter so.“

Rainer

„Die Vorstellung der Genossenschaften heute war ein echt motivierender Abend und äußerst informativ. Weiter so.“
Stephan

„Ich bin seit längerem schon auf der Suche nach solchen Angeboten gewesen, und war enttäuscht dass bisher keine konkreten Themen zu finden waren.
Jetzt sehe ich, dass schon seit z.T. einigen Jahren die Projekte laufen, nur die Info und Verbreitung hat gefehlt. Die Kurzvorstellung war bei allen Vortragenden sehr gut gemacht, haben den Kern und ihr Anliegen rüber gebracht. Ich fand den Abend sehr informativ und motivierend. Eine hervorragende Plattform wurde dadurch für den Austausch möglich. Vielen Dank!“

Gabriele

„Vielen Dank, dass Sie diesen Super-Info-Abend: „Nachhaltig und regional investieren“ organisiert haben. Die Referenten haben ihre „Produkte“ wirklich sehr gut vorgestellt und nun bin ich froh, endlich zu wissen, wie ich mein Geld in unserer Region nachhaltig anlegen kann, das ist mir ein großes Anliegen. Darauf habe
ich schon lange gewartet. Ich hoffe auf weitere solcher Veranstaltungen. Auch deshalb, dass immer mehr Bürger über regionale Investitionsmöglichkeiten informiert werden können.“

Christine

„Eine gelungene Veranstaltung. Kompetente, leidenschaftliche Referenten, verständliche Inhalte in einem guten Zeitrahmen.
Müsste ich Noten vergeben: alle 1+ . Schon erstaunlich, was alles schon erreicht wurde. Das macht Mut. Ich hoffe, du entdeckst in nächster Zeit weitere Projekte, die du uns dann gerne wieder vorstellen darfst. Ich bleibe neugierig!“

Roland

Bericht FG 13_10_17

 

3 Filmbeiträge rund um Franz Galler, Regiogeld & Visionen

Franz, der Visionär
Filmbeitrag Bayerisches Fernsehen bei „Unser Land“ 2011 – 7.28 min. – hier der link (klick)
Autorin und Regisseurin Angelika Vogel drehte zusammen mit Kameramann Peter Gillemont ein Portrait von Sterntaler-Gründer Franz Galler aus Ainring im Berchtesgadener Land. Der Titel des 7-minütigen Films lautete „Visionär Franz Galler – mit Leidenschaft für seine Region“.

Portrait von Franz Galler auf La Vita
Filmbeitrag Bayerisches Fernsehen bei „La Vita“ 2009 – hier der link (klick) – 6.58 min. Das Bayerische Fernsehen zeichnet ein Porträt von Franz Galler, Initiator des Sterntaler und der Genossenschaft RegioSTAR. Gezeigt werden der Dorfladen, der Permakultur-Garten und die Regionalwährung Sterntaler.

Das 3-Schalenmodell von Franz Galler
Youtube-Video des 3-Schalenmodells von Franz Galler – hier der link (klick) – 6.43 min.
Drei unterschiedliche Finanz-Instrumente kommen in der RegioStar-Genossenschaft zum Einsatz: eurogedecktes Regiogeld auf Basis der Chiemgauer-Technologie und ein Verrechnungsring „Midanand“ auf Cyclos-Basis. Ein zeitbasiertes System ist außerdem umsetzungsreif.

10 Jahre Regiogeld in der Praxis … und es geht doch!

Die Humane Wirtschaft führte ein Interview mit Sterntaler-Gründer Franz Galler
Foto: Albrecht

Andreas Bangemann (AB) führte das Gespräch mit Franz Galler (FG)  

AB: Franz – du hast dich die letzten 10 Jahre neben Privat- und Berufsleben für ein neues Miteinander eingesetzt. Seit 2002 bist du Vorstand des als Nachbarschaftshilfe-Verein gestarteten STAR e.V. 2007 hast du die Sozialgenossenschaft RegioSTAR eG gegründet und dort verschiedene Handlungsbereiche wie einen Dorfladen, Gartenprojekte und Fotovoltaik-Anlagen integriert. Das Besondere dabei – der Austausch und die zinsfreie Verrechnung von Leistungen zwischen Privatpersonen und den Unternehmen mittels zweier komplementärer Regionalwährungen: dem Euro gedeckten „Sterntaler“ und der mit Dienstleistungen und Waren gedeckten Buchgeld-Währung „Talente“. Sind dir als früherer Banker die Regiogeld-Ideen einfach so vom Himmel gefallen oder gibt es ein konkretes Schlüsselerlebnis dafür, dass du das Denkgefängnis Geld verlassen hast?

HumaneWirtschaftMai13

…….  Hier das ArtikelHumaneWirtschaft05.1313 zum ganzen Interview

Franz Galler aus der bayerischen Gemeinde Ainring ist der Initiator des Regiogeldes „Sterntaler“, Vorstand des Regiogeld-Vereins STAR eV und Gründungsvorstand der Sozialgenossenschaft RegioSTAR eG. Mit Geld hat er auch beruflich zu tun. Der gelernte Bankkaufmann war über 25 Jahre im Bankwesen tätig und ist seit 10 Jahren selbständiger Vermögensberater. 2010 gründete er sein Büro für nachhaltige Regionalentwicklung. Als Dozent für Regionalentwicklungsthemen ist er an der Hochschule München und der Freien Universität in Bozen tätig. Zusammen mit seiner Frau Karin Deinbeck führt er seit Anfang 2012 das Zallis Naturkost Café – www.zallis.de

Zallis-Logo

Regiogeld – der neue Herzschlag für Ihre Region?

von Franz Galler

Im Prinzip ist Regionalgeld eine ganz einfache Sache. So könnte es gehen: Sie tauschen Euro im Verhältnis von eins zu eins gegen Regio. Mit diesem Regio können Sie nun einkaufen gehen. Allerdings nur in Ihrer Region und nur in Geschäften, die ihren Regio auch annehmen.

Das Ergebnis ist eindeutig und positiv: Das Geld zirkuliert schneller. Regionale Wirtschaftskreisläufe werden gestärkt. Es entstehen neue soziale Beziehungen zwischen Konsumenten und Wirtschaft.

Es gibt inzwischen zahlreiche Initiativen für regionales Geld. Im deutschsprachigen Raum zirkulieren ca. 25 Regionalgelder. Etwa 30-50 weitere planen die Herausgabe.

Die interessanteste Region für eurogedeckte Regios scheint der südostbayerische Raum zu sein. Mit dem „Chiemgauer“ (Regiogeld für die Landkreise Rosenheim und Traunstein mit ca. 700.000 Umlauf – s. www.chiemgauer.info) und dem „Sterntaler“ (Regiogeld für den Landkreis Berchtesgadener Land mit ca. 75.000 Umlauf – s. www.regiostar.com). Chiemgauer und Sterntaler grenzen nicht nur aneinander, sondern haben eine gemeinsame Rechenzentrale und sind sogar kompatibel. D.h. zusammen über 800 Unternehmen und ca. 3.000 Verbraucher. Die Abwicklung erfolgt unbar mittels Regiocard und einer Kontenlösung über heimische Banken als Dienstleistung der Regios eG.

Aufgrund kommunaler Unterstützung/Einbindung sind zwei weitere Regios zu beachten:

1. die „Langenegger Talente“ aus Vorarlberg (www.talente.cc). Dies ist eine Dorfwährung, die eine Genossenschaft im Mai 2008 in Kooperation mit der Gemeinde in Umlauf brachte. Die Dorfwährung wurde nach einstimmigem Gemeindebeschluss eingeführt, um den damals neuen Dorfladen und die Betriebe im Dorf maximal zu unterstützen und die Einwohner zu motivieren, vermehrt im Dorfladen einzukaufen. 2010 hat die Gemeinde Langenegg mit ihrem Engagement den europäischen Dorferneuerungspreis gewonnen.

2. der „Luxemburger Beki“ (www.beki.lu), der zum 1.1.2013 erfolgreich im Kanton Redingen startete. Besonderheit beim Beki: Bürgermeister und Mitinitiator Camille Gira konnte über EU-Gelder die Co-Finanzierung einer Halbtagsstelle zum Aufbau des Beki sichern und holte sich Starthilfe aus dem Berchtesgadener Land.

 „Wir setzen auf regionale Selbstständigkeit anstatt auf globale Abhängigkeit.“

Regionalgelder wollen den Euro nicht ersetzen, sondern ihn dort ergänzen, wo er seine Schwächen hat. Globale Währungen wie der Euro fließen durch den „eingebauten“ Wachstums- und Renditezwang zumeist sehr schnell aus der Region ab. Denn mehr Rendite wird in den Zentren und nicht in den Regionen gemacht. Das gilt national und international. Weltweit fließt ein Großteil des mobilen, anlagebereiten Geldes in die prosperierenden Länder wie z.B. China, Indien und Brasilien.

Der Regio hingegen ist ein reines Tauschmittel, das in der Region verbleibt. „Eingesperrter Euro!“
Ziel des
Regio ist die Förderung der regionalen Wirtschaft im Sinne der lokalen Agenda 21, also aktive Einbindung der Bevölkerung, Stärkung regionaler Identität, Verbesserung der Lebensqualität und des Dienstleistungsangebotes, Förderung sozialer Bezüge, Verbesserung der regionalen Wertschöpfung und regionaler Einkommen, kurze Wege, sowie Schließung regionaler Stoffkreisläufe.

Zielgruppe sind inhabergeführte Unternehmen, d. h. zumeist kleinere und kleinste Betriebe, welche durch die zunehmende Globalisierung immer mehr zu den Verlierern zählen. Denn diese führt zu einem Ausbluten der Innenstädte und Wegbrechen von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen. Gleichzeitig ist der Regio für regional orientierte Verbraucher da, die bereit sind, ihr eigenes Einkaufsverhalten zu hinterfragen, zumindest teilweise zu verändern, dies vorzuleben und damit weiterzugeben.

Der Regio baut ein Netzwerk zwischen Unternehmern und Verbrauchern auf. Idealerweise wird die Anbieterdichte und das Angebot wie bei Chiemgauer & Sterntaler sukzessive zunehmen: von der Apotheke bis zum Steuerberater, vom Waren-Lagerhaus bis zum kleinen Laden an der Ecke.

Der Regio ist für regional orientierte Verbraucher da, die bereit sind, ihr eigenes Einkaufsverhalten zu hinterfragen und zumindest teilweise zu verändern.“

Letztendlich entscheidet der Verbraucher mit seinem Einkaufsverhalten darüber, wie es in Zukunft mit unserer Nahversorgung und vor allem auch den Arbeits- und Ausbildungsplätzen aussehen wird. Der Regio ist dabei ein ideales und einfaches Mittel, wie jeder Bürger dafür etwas tun kann!

Mit Euros kann man doch genau so einkaufen und die regionale Wirtschaft genau so unterstützen?“ – das ist ein häufiger Einwand gegen Regionalgeld. In der Praxis stimmt er allerdings nicht. Regionales Geld führt tatsächlich dazu, dass mehr Produkte aus der Region und in der Region eingekauft werden. Das ist mittlerweile auch wissenschaftlich untersucht und nachgewiesen.

Warum ist das so? Der große Unterschied zum Euro ist, dass jeder einzelne mit dem Regio auch das Einkaufsverhalten des Nächsten mitbestimmen kann. Er kann mit dem Regio den Auftrag weitergeben, die Region zu schützen und zu fördern. Denn wenn ein Unternehmer den Regio zurücktauschen will, so hat er Verlust. Solange er ihn aber weitergibt, behält er immer den Wert von eins zu eins zum Euro. Dies führt dazu, dass sich automatisch regionale Wirtschaftskreisläufe bilden, die man zuvor nicht für möglich gehalten hätte.

Studien sagen, dass ein Haushalt gegenwärtig rund 30 Prozent seines Budgets im engen regionalen Bereich ausgeben könnte. Dies ist von vielen Angebotsfaktoren abhängig. Wie auch immer, es gibt ein gewaltiges zusätzliches Potenzial für regionale Wirtschaftskreisläufe. Dieses Potenzial kann durch Regionalgeld angeregt und verstärkt werden.

Der Regio ist also nicht generell gegen Globalisierung. Er zeigt aber deutlich auf, dass ein ausschließliches Zielen auf kurzfristige Gewinne und den billigsten Preis langfristig fatale Folgen haben kann. Nämlich dann, wenn es um den Erhalt der Nahversorgung, um Ausbildungs- und Arbeitsplätze und um die Situation der kommunalen Finanzen geht.

Franz Galler

Franz Galler aus der bayerischen Gemeinde Ainring ist der Initiator des Regiogeldes „Sterntaler“, Vorstand des Regiogeld-Vereins STAR eV und Gründungsvorstand der Sozialgenossenschaft RegioSTAR eG. Mit Geld hat er auch beruflich zu tun. Der gelernte Bankkaufmann war über 25 Jahre im Bankwesen tätig und ist seit 10 Jahren selbständiger Vermögensberater. Als Lehrbeauftragter für Regionalentwicklungsthemen ist er an der Hochschule München und der Freien Universität in Bozen tätig. Zusammen mit seiner Frau Karin Deinbeck führt er seit Anfang 2012 das Zallis Naturkost Café – www.zallis.de – und lebt dort seine Regiogeld-Idee: über 60.000 Regios wurden beim Umbau investiert und Monat für Monat belaufen sich die Regio-Einnahmen auf über ein Drittel des Monats-Umsatzes. Tendenz steigend und bei 100 % Akzeptanz! Und … das Zallis hat noch nie Regiogeld zurückgetauscht, sondern über Lieferanten & Geschäftspartner seinen eigenen Kreislauf geschaffen.

Informationsquellen:

www.regiogeld.dewww.unterguggenberger.orgwww.regionalentwicklung.dewww.monneta.org

Das Geld der Zukunft. Über die zerstörerische Wirkung unseres Geldsystems und Alternative hierzu. Bernard A. Lietaer, Riemann 2002, München

Regionalwährungen. Neue Wege zu nachhaltigem Wohlstand. Margrit Kennedy und Bernard A. Lietaer, München, Riemann 2004

3-Schalen-Modell Franz Galler auf youtube (6.43 min)

Visionär Franz Galler, Bayr. Fernsehen Unser Land (7.29 min)

 „Ich möchte Dir von hier aus noch mal herzlich danken. Von allen Seiten habe ich nur Positives gehört. Deine Kompetenz, Dein Engagement, Deine Überzeugungskraft haben uns ein gutes Stück weiter gebracht auf dem Weg zur Einführung unseres „Beki“.“

Camille Gira, Bürgermeister in Bekerich und Mitglied der Luxemburger Abgeordnetenkammer